Di, 15.o9.2oo9, 20 Uhr, Infoladen, VL/Ludwigstr. 37 - Halle/S.

"Deplatziert! Interventionen postkolonialer Kritik"

Veranstaltung zu postkolonialen Bilderproduktionen
und Alltagsrealitäten im bundesdeutschen Diskursgestrüpp.

"Deplaziert! Interventionen postkolonialer Kritik" mit Stephan Cohrs & Nadine Golly, AutorInnen & HerausgeberInnen des Buches "Deplatziert! Interventionen postkolonialer Kritik"

Nadine Golly, Stephan Cohrs und Moderation stellen die Anthologie "Deplatziert! Interventionen postkolonialer Kritik" vor. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der Sichtbarmachung (post)kolonialer Repräsentationsstrukturen und Deutungsmuster. Entlang des Begriffes "De-platzierung" soll deutlich gemacht werden, wie tief- und vielschichtig sich postkoloniale Realität in die Alltagskultur eingeschrieben hat. Dabei geht es um konkrete Aspekte und Anknüpfungspunkte der eigenen Lebensrealität: um die ARD-Krimiserie "Tatort", um ebay, um Sprache, Werbung, Straßennamen - und um die Erinnerungspolitiken um den ersten Schwarzen deutschen Professor an der Universität Halle Anton Wilhelm Amo.

Anton Wilhelm Amo, ein Nzema aus Ghana, war der erste afrikanische Student und Dozent an einer europäischen Universität. Er studierte im frühen 18. Jahrhundert an der Universität Halle-Wittenberg, Philosophie und Jura. A.W. Amo war er ein Vorreiter und Verfechter der Rechte und der Gleichheit aller Menschen. Und das in einem Zeitalter in dem Sklavenkinder als Geschenke beim Hochadel kursierten und Schiffe vollgepfercht mit der Ware Mensch, welche ihren elementarsten Rechten beraubt und verkauft wurde, über die ganze Welt verschifft wurden. (Quelle: A.W. Amo Bibliothek, Berlin)
Mehr zu Anton Wilhelm Amo bei Wikipedia.
In Berlin in der Dorotheenstr. 17. befindet sich die A.W. Amo Bibliothek. Bilder vom Anton Wilhelm Amo-Denkmal in Halle.

Buchvorstellung beim Wissenschaftliche Verlag Berlin:

"Was bestimmt die postkoloniale Situation? Und was ist eigentlich postkoloniale Kritik? Was bedeutet nach- und neokoloniale Politik? Welche Liaison besteht zwischen Sprache und Rassismus? Wo kommt die postkoloniale Situation in der Wissenschafts- und Alltagswelt zum Tragen? Was bedeuten die Afrikabilder in Deutschland für die Lebensrealitäten von Schwarzen Menschen in Deutschland? Welche Rolle spielen hierbei mediale Repräsentationen und institutionelle Realitäten?
Die in diesem Sammelband platzierten Texte von Sozial-, Kultur-, Geistes-, und MedienwissenschaftlerInnen gehen diesen und anderen Fragen nach und leisten mit ihren Analysen einen Beitrag zur kritischen bundesdeutschen postkolonialen Wissensproduktion."

Rezension in der iz3w

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