Zustände im neuen Lager des Landkreises Wittenberg & Fotos vom Zwangsumzug nach Vockerode
Die Flüchtlinge ohne Familien mußten vom 27.-29. Dezember vom Lager Möhlau in das neue Lager Vockerode umziehen und ihre persönliche Habe zurück lassen. Von dort erreichten uns 3 Berichte:
Sylvester im neuen Lager Vockerode (Landkreis Wittenberg)
Der erzwungene Umzug der Flüchtlinge von Möhlau nach Vockerode begann mit vielen Problemen. Es ist den zuständigen Behörden des Landkreises Wittenberg anzulasten, dass sie den Umzug nicht entsprechend vorbereiteten.
Am 31. Dezember 2012 (mehrere Tage nach dem Umzug) gibt es noch immer keinen Müllplatz, die Plastiksäcke voll Müll werden vor dem Gebäude abgelegt. Wir kritisieren diese Situation, die sowohl für die Gesundheit der Flüchtlinge schädlich ist als auch für die Umwelt.
Die Flüchtlingsinitiative Wittenberg prangert ausserdem die Praxis des Sozialamtes an. Das Amt weiß um die psychisch labile Verfassung einiger Flüchtlinge, die bereits sehr schlechte Erfahrungen in Möhlau machen mussten. Ein Flüchtling wollte sich dort schon einmal aus dem dritten Stock des Hauses stürzen und findet sich heute in Vockerode im fünften Stock in einem erregten Zustand.
Die Flüchtlingsinitiative fordert in diesem Wiederholungsfall das Sozialamt nachdrücklich auf ihrer Verantwortung nachzukommen. Wir fordern die Verantwortlichen auf, unverzüglich ein Zimmer im ersten Stock bereitzustellen, um solche Situationen zu vermeiden.
Die Flüchtlinge von Wittenberg wünschen ein FROHES NEUES JAHR.
Widerspruch gegen anhaltende Diskriminierung von Asylbewerbern im Landkreis Wittenberg.
Es handelt sich um Menschenentfernung von jeglicher Zivilisation, Entfernung in ein neues Lager.
Nach der Schließung des Wohnheims Möhlau im Landkreis Wittenberg - möchten wir nicht in einem Ort leben, der von seiner Verkehrsanbindung und seinen Einkaufsmöglichkeiten noch schlechter ist.
Abgesehen von den infrastrukturellen Nachteilen in Vockerode, verlangen wir von den Behörden ihr Versprechen der dezentralen Unterbringung endlich einzulösen. Wir, Flüchtlinge aus Möhlau (Landkreis Wittenberg), wollen nicht unter solchen Bedingungen leben, die zwangsläufig psychische Probleme, Gewaltausbrüche und Kriminalität fördern.
Wir verlangen von allen Demokraten, von allen religiösen Seelen, von allen Behörden des Landkreises Wittenberg eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen!
Wenn keine andere Lösung gefunden wird, ist unsere ganze Zukunft bedroht.
Es werden uns systematisch unsere humanitären Rechte verweigert, dass der Eindruck entsteht, das wir gar keine Rechte mehr haben...
Unsere nachteilige Lebenslage muss ein Ende finden, denn wir sind auch alle Kinder Martin Luthers!
Leben ohne Perspektive im Lager Vockerode
Die Flüchtlinge aus Möhlau/Wittenberg sind jetzt in einem neuen Lager mit einer neuen Form der Isolation ohne Laden und Bahnhof. Die Kosten für den Bus sind zu hoch wegen dem Arbeitsverbot z.B. die Distanz ist weniger als 8km (Möhlau-Vockerode 1.95€) und trotzdem müssen 2.50€ für den Bus bezahlt werden. Das Leben für die Flüchtlinge ist immer schwieriger, weil in einer Wohnung aus 4 Personen jedeR nur 6m² hat und so kommt es durch verschiedene Religionen und sexuelle Orientierungen zu undenkbaren Konsequenzen.
Die Flüchtlinge aus Vockerode/Möhlau haben kein Privatleben, Intimitäten und Freiheiten. Wir fordern Freiheit für Alle.
Wir werden vom Landkreis Wittenberg unterschiedlich behandelt, manche werden favorisiert und andere im Stich gelassen. Die Flüchtlingsinitiative Möhlau-Wittenberg denunziert diese neue Form der Diskrimination die vom Landkreis Wittenberg organisiert wird um die Multi-Konflikte zwischen den Flüchtlingen zu verstärken und das ist unakzeptabel.
Der Besitzer vom Lager Möhlau, Herr Wiesemann, hatte die Idee ein neues großes Haus zu kaufen in Gräfenhainichen und zu transferieren, damit alle Flüchtlinge in der Nähe eine Kaufhalle und Bahnhof hätten. Sein schriftlicher Vorschlag wurde vom Landkreis Wittenberg abgelehnt.
Wir sagen Nein zu Rassismus, zur Diskriminierung und zur Isolation. Das Recht auf Arbeit für Jeden.