05.08.2010, Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 099/10
Magdeburg, den 5. August 2010

Jahresstatistik Sachsen-Anhalt 2009 - Zahl der Asylbewerber weiter gestiegen, steigende Anzahl der Erstantragsteller aus Afghanistan

Im Vergleich zum Vorjahr ist 2009 die Anzahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Sachsen-Anhalt im zweiten Jahr in Folge wieder angestiegen. Die Zahl der Erstantragsteller erhöhte sich von 653 im Vorjahr auf 792 im Jahr 2009. Darüber informierte Innenminister Holger Hövelmann (SPD).

Der größte Teil der Erstantragsteller kam mit 23,4 Prozent wie im Vorjahr (27,1 Prozent) aus dem Irak. Einen Anstieg verzeichnete die Zahl der Erstantragsteller aus Afghanistan (2008: 0,7 Prozent, 2009: 3,6 Prozent) sowie aus Syrien, Russland, Burkina Faso und Benin. Rückläufig hingegen ist der Anteil aus Vietnam, Indien sowie der Türkei.

Am 31. Dezember 2009 hielten sich 814 Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Sachsen-Anhalt auf. Im Jahr 2009 wurde in Sachsen-Anhalt insgesamt über 403 Asylanträge entschieden, davon wurden zwei Personen als asylberechtigt anerkannt (2008: 507, anerkannt acht Personen). 142 Personen (35,2 Prozent) erhielten eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 (2) des Aufenthaltsgesetzes.

Die Zahl der aufgrund von Abschiebungshindernissen geduldeten ehemaligen Asylbewerber reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 430 Personen (2.509 gegenüber 2.939, jeweils zum Stichtag 31. Dezember). "Auch über die bestehende, befristete Bleiberechtsregelung hinaus bleibt es eine Herausforderung für die Innenpolitik, Menschen eine Perspektive zu geben, die dauerhaft nicht in ihre Heimat zurückkehren können", sagte Hövelmann.

Darüber hinaus nahm das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2009 im Rahmen der internationalen Beteiligung Deutschlands an dem humanitären Aufnahmeverfahren 76 Flüchtlinge aus dem Irak auf.

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