(MZ 30.05.06) 26-stündige Mahnwache gegen Erhalt des Ausreisezentrums
Flüchtlingsinitiativen: Einrichtung gleicht einem Gefängnis - Demonstration in Magdeburg

Magdeburg/epd. Im Magdeburger Innenministerium hat am Montagmittag eine 26-stündige Mahnwache für die Schließung des Ausreisezentrums für abgelehnte Asylbewerber in Halberstadt begonnen. Im Rahmen der Protestaktion von Flüchtlingsinitiativen aus Halberstadt, Halle und Magdeburg ist auch eine Ausstellung mit Fotos und Texten über die Einrichtung zu sehen. Die Mahnwache, zu der die Veranstalter eigenen Angaben zufolge insgesamt 30 Teilnehmer erwarten, endet am Dienstagnachmittag mit einer Kundgebung und einer Demonstration durch die Magdeburger Innenstadt.

Zum Auftakt der «Antirassistischen Aktionstage» war bereits am Freitag ein Dokumentarfilm über die Abschiebepraxis in Deutschland gezeigt worden. Zudem wollen am Montagabend im Eine-Welt-Haus Vertreter des Republikanischen Anwaltsvereins und des Flüchtlingsrates über das Ausreisezentrum in Halberstadt informieren.

Initiativen wie die Magdeburger «Gruppe Internationale Solidarität» kritisieren, dass das Ziel der Landesregierung, abgelehnte Asylbewerber in dem Ausreisezentrum zu einer freiwilligen Rückkehr in ihre Heimat zu bewegen, vor allem mit psychischem Druck und sozialer Ausgrenzung verfolgt wird. Die Einrichtung gleiche einem Gefängnis, hieß es.

Die speziellen Unterkünfte waren Anfang 2002 vom Innenministerium in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt eröffnet worden. Unterstützt werden die Aktionstage vom Landesverband Sachsen-Anhalt des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

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