Hungerstreik ist seit Mittwochabend ausgesetzt worden
Besichtigung der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt

von Frank Ruprecht, 18.05.07, 19:36h

  Thale/MZ. Der Hungerstreik der fünf Asylbewerber im Thalenser Heim ist seit Mittwochabend ausgesetzt worden. Das erreichte der amtierende Landrat Martin Skiebe (prtl.) nach einen erneuten Gespräche mit den Streikenden, die nun wieder Nahrung zu sich nehmen und es für sie keine akute gesundheitliche Beeinträchtigung mehr gibt.

  Insgesamt streikten seit dem 9. Mai 90 Asylbewerber gegen ihre Verlegung in die Zentrale Anlaufstelle in Halberstadt, da der Mietvertrag für das Heim in Thale zum Monatsende ausläuft und es mit dem neuen Harzkreis ab 1. Juli nur noch eine zentrale Unterbringung geben wird. Hintergrund des Streiks war auch, dass es in der Zentralen Anlaufstelle keine Möglichkeit der Selbstverpflegung für die Asylbewerber nach nationalen und religiösen Besonderheiten gibt (die MZ berichtete) und sie sich der dortigen Gemeinschaftsverpflegung anschließen sollten. Nachdem eine vierköpfige Delegation der Asylbewerber zusammen mit Landrat Skiebe die Zentrale Anlaufstelle mit ihren Unterbringungsmöglichkeiten besichtigt und sich von der Organisation vor Ort überzeugt werden konnte, machten die Betroffenen keine abschließende Aussage.

  Zumindest wurde die Begehung protokolliert, die von der Anlaufstelle bestätigt und den Asylanten als verbindliche Rahmenbedingungen übergeben werden sollen. "Es wurden keinerlei Zugeständnisse gemacht, die wir später nicht einhalten können", sagte Skiebe eindeutig. Erreicht wurde aber, dass sich die Küchenleitung der Zast auf die nationalen Besonderheiten der Thalenser Asylanten einstellen und für sie eine Nachbereitung der Gemeinschaftsverpflegung möglich sein wird. Dass die Asylbewerber bis zum 31. Mai den Standort Thale verlassen müssen, bleibt als unausweichlicher Fakt bestehen, betonte Martin Skiebe. Der Landrat signalisierte aber auch, den Asylbewerbern bei der Organisation des Umzugs nach Halberstadt an einem zentralen Termin für alle zu helfen.

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