15.03.2010 - Liebe FreundInnen, sehr geehrte Damen und Herren,
am Mittwoch den 17.03. geht ab Düsseldorf um 13 Uhr ein Charterflug der Czech-Airlines nach Pristina/Kosovo. Mit diesem Flug sollen Menschen gegen ihren Willen abgeschoben werden.
Die menschenrechtliche Situation im Kosovo ist katastrophal. Insbesondere Minderheiten wie Roma erwartet dort keine würdigen Lebensperspektiven. Zahlreiche Berichte von Flüchtlings-und Menschenrechtsorganisationen wie z.B. Amnesty International und Pro Asyl verurteilen die Abschiebungen aufs Schärfste.
Wir wollen diese Abschiebungen nicht einfach hinnehmen. Bitte beteiligen Sie sich zahlreich an der unten stehenden Protestaktion (deutsch und englisch), indem Sie der Fluglinie per Mail oder Fax ihre Meinung sagen. Um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erzielen ist es ratsam, kreative Betreffzeilen zu wählen (Stornierung von Flug; Reservierung; etc.) sowie Dateien anzuhängen (z. B. Bilder von Protestaktionen, aktuelle Berichte über die Menschenrechtssituation im Kosovo etc.).
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Information umfangreich weiter verbreiten!
Infos und Berichte zur Lage von Rroma im Kosovo: aktion302
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Adresse von CSA Czech Airlines & České aerolinie Chartery
Niederlassung in Deutschland
CSA Czech Airlines Deutschland
Geleitsstr. 14
60599 Frankfurt/Main
Tel.: +49/69/9200350
Fax: +49/69/92003520
E-Mail: fra@czechairlines.com
Abteilung Charterflüge:
České aerolinie Chartery
Letiště Ruzyně
160 08 Praha 6 - Ruzyně
Tel.: +420 220 114 458 (8:30 – 16:30)
Fax: +420 224 316 510
E-mail: charters@csa.cz
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Briefvorschlag - Deutsch
Sehr geehrte Fluggesellschaft,
Sehr geehrte Kapitäne,
Sehr geehrte Besatzung,
wie mir bekannt geworden ist, führen Sie am 17.03.2010 einen Charterflug (OK 7351) durch, mit denen Menschen in den Kosovo abgeschoben werden. Außerdem haben sie bereits am 14.12.2009 einen Abschiebeflug durchgeführt.
Diese Menschen kehren nicht freiwillig in den Kosovo zurück. Die meisten, insbesondere Roma und andere Minderheiten haben dort keine menschenwürdige Lebensperspektive, sondern haben Diskriminierung und Armut zu erwarten. Oft können ihnen physische Übergriffe drohen. Sogar der Kommissar für Menschenrechte des Europarates appellierte im Dezember an die Bundesregierung, "die erzwungen Rückführungen in den Kosovo auszusetzen". Er begründete dies mit katastrophalen Zuständen in den Auffanglagern und dem hohen Verfolgungsrisiko der Roma im Kosovo. Allen Fakten zum Trotz hat die Bundesregierung mit den Abschiebungen begonnen. Doch in vielen Städten Deutschlands regt sich Widerstand unter den Betroffenen und solidarischen Unterstützerinnen.
Aus Angst vor der Abschiebung bzw. vor der ihnen drohenden Zukunft kommt es manchmal vor, dass sich Betroffene so gut es geht gegen diese Zwangsmaßnahmen wehren. Wenn dies zu erwarten ist, werden sie erfahrungsgemäß während der Abschiebeflüge gefesselt oder mit zwangsweise verabreichten Medikamenten ruhig gestellt. Es sind mehrere Fälle bekannt, dass sie durch die Behandlung der Bundespolizei während des Fluges schwerwiegend verletzt wurden oder sogar ums Leben gekommen sind.
Ich hoffe, dass Sie sich ihrer Verantwortung bewusst werden, die Sie als Teil dieser unmenschlichen Praxis tragen. Ich fordere Sie auf, sich ab sofort nicht mehr an dieser unwürdigen Praxis zu beteiligen und keine Abschiebungsflüge mehr durchzuführen. Das Ziel Ihrerseits, Geld zu verdienen oder Arbeitsplätze zu sichern, darf nicht als höher- oder gleichrangig bewertet werden als die körperliche Unversehrheit und Würde der Menschen.
Abschiebeflüge sind kein normales Geschäft. Insofern sie weiterhin Abschiebungen durchführen, sehe ich Sie als für die Folgen mitverantwortlich. Jede_r einzelne ist aufgefordert, nicht an dieser menschenverachtenden und bisweilen tödlichen Praxis zu partizipieren. Sehen Sie nicht weg. Informieren Sie sich. Machen Sie nicht mit.
Mit freundlichen Grüßen ...
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Briefvorschlag - Englisch
Dear Airline,
Dear captain,
Dear crew,
As I unfortunately heard, your company is operating a charter flight (OK 7351) on March, 17, 2010. deporting people to Kosovo. Furthermore you already have deported people to Kosovo on December, 14, 2009.
They do not return by their own choice. Most of them, particularly Romanies and other minorities do not expect any humanely perspective of life, but have to await discrimination and poverty. They may often be threatened by physical violation, as well. Last December, even the Council of Europe commissioner for human-rights appealed to the German Government to discontinue the enforced return to Kosovo. He argued with catastrophically circumstances in the reception camps and the highly risk of persecution of Romanies in Kosovo. Despite all obvious facts, the Federal Republic of Germany has started with deportation. But protest from affected persons and their supporters has arisen against this practice in many cities.
Sometimes, cases of resistance by affected persons occur against the compulsory measure, because they fear the deportation and their unsecure future. According to experience, if this is expected they are tied up or even enforced to take tranquilizing medication during the flight. There are several cases known that people have been seriously hurt or even lost their life on a deportation flight due to the handling of the Federal Police.
I thoroughly hope that you will get aware of your responsibility, which you carry in this inhumane practice. I ask you, not to take part in this undignified practice anymore and to quit all deportation flights immediately. Your interest, to earn money and to save workplaces must not be seen as equal goals to integrity and dignity of human beings.
Deportation is not to be considered as “business as usual”.If you are continuing the operation of charter flights for deportation, I will blame you for all consequences. Every single person is demanded to refuse participation in this discriminating and occasionally murdering practice. Do not close your eyes. Get yourself informed. Do not participate.
Sincerely, ...
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Quelle: aktion302 / the caravan